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COALING STATION an der Tennessee-Pass Line der Denver & Rio Grande Western Railroad
Wir befinden uns in der Epoche der 40er und 50er Jahre des letzten Jahrhunderts. Um den Bahnbetrieb mit den grossen Articulated Dampfloks mit dem gigantischen Kohlehunger aufrecht zu erhalten, mussten zwangsläufig auf beiden Seiten des Passes sogenannte Coaling Stations eingerichtet werden. Dies waren komplette Betriebswerke mit einem grossen Coaling Tower (Kohle-Silo), Wasserzapfstellen, Besandungsanlage, Depot und Drehscheibe oder Gleisdreieck. Das Gleisdreieck (oder die Drehscheibe) war nötig, zwecks drehen der Lokomotiven, welche den Helper-Dienst über den Pass verrichteten. In Minturn auf der Nordwestseite und in Salida auf der Südostseite entstanden solche „Railroad Towns“. Wobei Salida noch zusätzlich ein Kreuzungspunkt mit den Schmalspurstrecken der D&RGW über den Marshall-Pass Richtung Montrose und Richtung Alamosa war.
Im Winter 2014 habe ich mir zum Ziel gesetzt, einen solchen Coaling Tower ins Modell umzusetzen. Dies natürlich in „meinem“ Masstab 1:29, G-Scale. Der Tower wurde auf einem Modul von der Grösse 1.60 x 0.80 m aufgebaut. Mit Glück konnte ich einen sehr guten Plan des Towers auftreiben, welcher von einem Kameraden der American Railroadfans in Switzerland gezeichnet wurde. Die gesamte Konstruktion des Modells sowie auch des Originals besteht aus Holz. Wie bereits für meine Brücken, verwende ich Lärchenholzprofile, vorwiegend in der Dimension 7 x 9 mm. Das Gebäude muss, wie im Original, von unten, den Fundamenten her, aufgebaut werden. Der Aufbau gestaltet sich nicht so schwierig, wenn man auf die notwendige Genauigkeit der Holzprofile und der Masse achtet. Wichtig ist vor allem, dass immer die Waag- und Senkrechtigkeit eingehalten wird. Links und rechts vom Tower wird je ein Gleis zur Bekohlung der Dampfloks bedient. Dazu sind pro Seite je zwei Beladungsrutschen aus Stahlblech vorhanden, die maschinell mit Winden zum Tender abgesenkt werden können. In der Mitte des Towers führt ein weiteres Gleis durch, welches einen Betonsilo überspannt. Hier wird die Kohle mit Hopper angeliefert. Diese Coal-Hopper werden über die Bodenklappen entladen. Die Kohle wird anschliessend über eine Förderanlage in einem, im Tower integrierten Schacht, hochbefördert und oben in den Kohle-Silo entleert. |
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Im Gegensatz zu den guten Planunterlagen des Coaling Tower, ist es mir leider bisher nicht gelungen, vom Rest der Minturn Coaling Station nähere Informationen zu erhalten. Weder im Internet noch in Büchern bin ich fündig geworden. So kann ich zum Beispiel nur annehmen, dass in Minturn kein Wasserturm stand. Möglicherweise wurde zur Betankung der Tender mit Wasser ein Rohrsystem angelegt, welches mit einem Reservoir oben in den Bergen verbunden war. Gefüllt wurden die Tender mit einer Art drehbarem Wasserkran, der seitlich der Gleise aufgestellt wurde.
Ebenfalls muss ich für die Besandungsanlage eine Annahme treffen. In den verschiedenen Fachbüchern findet sich gelegentlich ein Bild eines Besandungssilo. Sowas wäre auch noch ein Gebäude, dass man im Modell bauen könnte.
Einstweilen steht auf meiner Anlage eine "kleine" Besandungsanlage, die ebenfalls Fred Kiener erstellt hat. (siehe nächstes Bild unten). Man könnte ja die Annahme treffen, dass D&RGW noch nicht dazu gekommen ist, eine grössere Besandungsanlage zu bauen.
Inzwischen konnte ich nach genauem Studium des Geländes im Bereich der Gleise in Minturn, im Google Earth feststellen, dass in Minturn ein Gleisdreieck vorhanden war, dass zum Wenden der Helper-Steamengines diente. Wahrscheinlich war auch eine Drehscheibe vorhanden. Mindestens noch während der Schmalspurzeit. Wie auf der Seite INDOOR LAYOUT erwähnt, wäre die grosse Turntable ein Projekt in der Pipeline.
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Die nebenstehende Aufnahme zeigt gut die Grösse des Gebäudes. Es fehlt der Workman auf der Galerie, damit die Realität des Bildes perfekt wäre. Inkl. des blauen Himmels von Colorado . . . !!!
SPECIAL . . . COAL HOPPER SWITCHING (anklicken für Link ins youtube) |
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Die gesamte Logistik, um den Eisenbahnverkehr auf diesen langen Bergstrecken im amerikanischen Westen aufrecht zu erhalten, war sicher eine grosse Herausforderung an die Bahngesellschaften. Jederzeit musste gewährleistet sein, dass die Coaling Tower mit Kohle gefüllt waren. Es ist anzunehmen, dass eigene Coaltrains unterwegs waren, um permanent die Towers auf dem gesamten Streckennetz zu beschicken.
Auf dem nebenstehenden Bild wird gerade so ein 60 to Hopper über den Betonsilo geschoben, zwecks Entleerung und anschliessender Förderung der Kohle den Schacht hinauf oben in den Tower hinein. |
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Weitere, umfassende Informationen über den Coaling-Tower und die Tennessee-Pass-Line findest Du in meinem Artikel, den ich im SPUR-G-MAGAZIN Nr. 11 veröffentlicht habe. Den Artikel kannst Du als PDF herunterladen. Wechsle auf die Seite SPUR-G-MAGAZIN und klicke den Link bei Heft Nr. 11 an.
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2021 / themountaineer |
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